Tagessonett

Und Nacht und weiter schweben diese Wolken,

die später hinabgleiten sacht und sorglos;

als Tau ein Blatt benetzen; wie einem Schoß

sich anvertrauen; die Dinge, die nichts wollten

 

und außer ihrem Sein auch nichts entdeckten.

Und hinablassend sang das Blatt sich nieder,

und Vögel pfiffen ihre Dämmerlieder

und reine Augen werden zu befleckten.

 

Und „Tag“, so schreit das helle, kühle Licht

und schwiegt hernach aus Angst vor seinem Gesicht

und dreht sich um und zittert wild und rennt

 

dem Dunkel atemloser  hinterher

als gestern noch. Es ist mir so als wär´

der Tag es, der mich leer ins Leben brennt.